Wenn aus einem Paar eine Familie wird, wird das Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Der Alltag verändert sich in vielerlei Hinsicht und alle Beteiligten müssen sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Das Kind benötigt die volle Aufmerksamkeit seiner Eltern, was für die Paarbeziehung zu einer Belastung werden kann. Die meisten Eltern schaffen es nach einer Weile gut, sich in die neue Rolle einzufinden und sich neu zu definieren. In dieser Phase ist es besonders wichtig, viel miteinander zu reden. Unter Umständen kann es aber denn noch passieren, dass die frischgebackenen Eltern sich emotional zu sehr voneinander entfernen und die Paarbeziehung zerbricht.
Aber auch in einer intakten Beziehung müssen sich die Partner immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die meisten Eltern haben in diesem Prozess irgendwann einmal das Gefühl, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Es wird dringend empfohlen, nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen und auch mit dem Partner nicht zu streng ins Gericht zu gehen, wenn er bisweilen überfordert ist.
Finden sich beide Partner gut in die neue Situation ein, so bereichert die Gründung einer Familie das Leben enorm. War es früher vielleicht wichtig, im Job erfolgreich zu sein und auf angesagte Partys eingeladen zu werden, so gelten jetzt ganz andere Prioritäten. Dank der Elternzeit haben Mutter und Vater zumindest für eine Weile die Möglichkeit, die Zeit mit ihrem Sprössling unbeschwert zu genießen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, zu sehen, wie sich das Baby Tag für Tag entwickelt und Neues dazulernt.
Aber nicht immer finden Eltern in der neuen Rolle ihre Erfüllung. Vor allem wenn Mütter ihren Beruf zumindest zeitweise aufgeben, um sich um den Nachwuchs zu kümmern, bringt das nicht für jede Frau die erwartete Befriedigung. Es gibt sogar Frauen, die ihre Mutterrolle bereuen und sich rückblickend nicht noch einmal für die Gründung einer Familie entscheiden würden. In den meisten Fällen sind aber sowohl Mutter als auch Vater froh, den Schritt gewagt und eine Familie gegründet zu haben.
Auch wenn die Geburt des ersten Kindes sicherlich mit den größten Einschnitten einhergeht, gibt es auch zu späteren Zeitpunkten immer wieder weitere Veränderung. Dazu gehört unter Umständen die Geburt eines Geschwisterchens, aber auch Ereignisse wie der Wiedereinstieg in den Beruf, der Eintritt des Kindes in den Kindergarten, in die Schule und natürlich die von vielen Eltern gefürchtete Pubertät. All diese Meilensteine gilt es, gemeinsam als Familie zu meistern. Dies ist aber nicht nur als Belastung zu sehen, sondern kann das Paar und auch die gesamte Familie in nicht unerheblichem Maße zusammenschweißen und die Beziehung aller Familienmitglieder untereinander stärken. Rückblickend können Eltern oft mit einem Lächeln auf schwierige Situationen zurückblicken und sich darüber freuen, diese gut gemeistert zu haben. Sind die Kinder dann selber erwachsen und gründen eine eigene Familie, können sich die Eltern zurücklehnen und ihre Rolle als Großeltern genießen.